Die Hintergrund-Frage

Welcher Hintergrund sollte für Business-Portraits gewählt werden?

Wenn ein Kunde Business-Portraits anfragt und bislang noch keine Erfahrungen damit hat, ist meist eine der ersten Rückfragen, ob die Bilder vor einem einfarbigen Hintergrund gewünscht werden, oder ob das Unternehmensumfeld zu sehen sein darf/soll?

Dieser Blogbeitrag soll dazu ein wenig mehr Entscheidungshilfe geben, denn es sind nicht nur geschmackliche Gründe, die hierbei den Ausschlag geben.

Einfarbiger Hintergrund

Dies ist eigentlich der Klassiker. Er wird im Studio verwendet, ist aber mit einem mobilen Hintergrundsystem auch on location einsetzbar. Es gibt dafür verschiedene Materialien – ich nutze hochwertigen Fotokarton, der auf einer Rolle transportiert wird. Meist kommt dabei im Business-Bereich ein neutraler Farbton zum Einsatz (weiß oder dunkelgrau). Es gibt diese Kartons jedoch in etlichen Farben, so dass auch Tönungen passend zum Corporate Design gewählt werden können. Hintergründe mit Batik-Muster sind allerdings eher ein Relikt der 1990er Jahre und dürfen getrost dort belassen werden …

Für den einfarbigen Hintergrund spricht, dass nichts von der fotografierten Person ablenkt. Durch die entsprechende Beleuchtung kann er entweder völlig neutral oder mit einem leichten Helligkeitsverlauf versehen werden. Auch wenn die Person evtl. später freigestellt werden soll, ist dies die beste Option. Ein weiterer Vorteil ist, dass hierbei das Licht unabhängig von der Umgebung eingestellt werden kann. Die ebenfalls mobile Blitzanlage erzeugt komplett eigenes Licht, so dass es egal ist, ob der Raum hell oder dunkel ist oder ob sich das Tageslicht im Raum über die Zeit ändert. Die Bilder können so auch über einen längeren Zeitraum vom Look her identisch bleiben.

Arbeitsumfeld als Hintergrund

Der Vorteil dieser Hintergrund-Art ist vor allem die Authentizität. Die Person wird nicht isoliert gezeigt, sondern eine Verbindung zu Tätigkeit und Unternehmen präsentiert. Dabei muss sie gar nicht am Schreibtisch sitzen oder in einem modernen Edel-Ambiente stehen – ein Hintergrund, der in der Unschärfe verläuft bietet genug optische Anhaltspunkte, ohne von der Person abzulenken und wirkt optisch lebendiger. Außerdem ist das Spiel mit Schärfe und Unschärfe für das menschliche Auge angenehm, weil es unseren Sehgewohnheiten entspricht.

Allerdings gibt es hier eine Einschränkung. Werden über den Tag verteilt mehrere Personen fotografiert, so kann sich durch den wandernden Sonnenstand, aber auch durch Bewölkung etc. die Helligkeit und die Lichtfarbe ändern. Dies kann nur zum Teil durch Kunstlicht / Blitzlicht aufgefangen werden. Dadurch unterscheiden sich die Bilder, die zu verschiedenen Zeiten aufgenommen wurden immer etwas. Wenn also auf maximale Konstanz des Bildlooks Wert gelegt wird, sollte dies berücksichtigt werden.

Fazit

Keine der Varianten ist per se besser, schlechter oder moderner als die andere. Es kommt immer auf den jeweiligen Schwerpunkt an. Mit meiner fotografischen Erfahrung und einem fundierten Hintergrundwissen aus 15 Jahren Marketing-Tätigkeit stehe ich Ihnen auch gerne beratend zur Seite. Für die rein optische Entscheidung hilft aber auch schon eine Ortsbegehung oder ein Beispielfoto von Ihren Räumen weiter, um eine Einschätzung der Möglichkeiten zu geben. Sprechen Sie mich gerne an.

Ein kleiner Trick zum Schluss

Viele Selbständige oder Freiberufler arbeiten entweder im Home-Office oder (gerade im Consulting-Geschäft) vor Ort beim Kunden. Da ist es oft nicht möglich, Portraits im Arbeitsumfeld zu machen. Ist dies trotzdem gewünscht, hilft ein kleiner Trick weiter. Das unterste der nebenstehenden Bilder ist in meinem Fotostudio entstanden. Die Szene ist in Wirklichkeit nicht in einem Gebäude, sondern ein mit einem unscharf gedruckten Hintergrund aufgenommen worden. Die anderen Parameter wie Lichtart, -richtung, – farbe und der Schärfeverlauf werden entsprechend angepasst und schon scheint die Person in einem lichtdurchfluteten Foyer zu stehen …